Blumhardt

Blumhardt
Blumhardt,
 
evangelische Theologenfamilie:
 
 1) Christian Gottlieb, * Stuttgart 29. 4. 1779, ✝ Basel 19. 12. 1838, Onkel von 3); 1804 Mitbegründer der Basler Bibelgesellschaft, 1809 Pfarrer in Bürg, 1816 Inspektor der Basler Missionsschule.
 
Werk: Versuch einer allgemeinen Missionsgeschichte der Kirche Christi, 3 Bände (1828-37).
 
 2) Christoph Friedrich, * Möttlingen (heute zu Bad Liebenzell) 1. 6. 1842, ✝ Boll (Kreis Göppingen) 2. 8. 1919, Sohn von 3); wurde 1869 Gehilfe, 1880 Nachfolger seines Vaters in der Leitung des pietistischen Erweckungs- und Heilungszentrums von Bad Boll. Seine Bemühungen um die Verwirklichung des Reiches Gottes auf Erden brachten ihn in Gegensatz zur Kirche und führten ihn dazu, 1899 der SPD beizutreten und sein Pfarramt aufzugeben. 1900-06 gehörte er dem Württembergen Landtag an. Seine Sozialethik gab den Anstoß zum Entstehen des religiösen Sozialismus; er hatte Einfluss auf K. Barth.
 
Ausgaben: Auswahl aus seinen Predigten und Andachten, herausgegeben von R. Lejeune, 4 Bände (1925-32); Hausandachten für alle Tage des Jahres, herausgegeben von E. Jäckh (41963).
 
 
E. Thurneysen: C. B. (Neuausg. Zürich 1962).
 
 3) Johann Christoph, * Stuttgart 16. 7. 1805, ✝ Boll (Kreis Göppingen) 25. 2. 1880, Neffe von 1), Vater von 2); 1838-52 Pfarrer in Möttlingen bei Calw. Im württembergischen Pietismus aufgewachsen, war er ein Seelsorger, der den Menschen als »Geistleiblichkeit« verstand. Nach der Heilung eines schwer kranken Gemeindemitglieds, die er als Exorzismus des Satans durch sein Gebet verstand, wurde er Führer einer Erweckungsbewegung (Bericht darüber u. a. als »Blumhardts Kampf. Zuverlässiger Abdruck seines eigenen Berichts über die Krankheits- und Heilungsgeschichte der Gottliebin Dittus in Möttlingen«, herausgegeben 1949). Seit 1852 wirkte er in Bad Boll, wo viele seelisch Leidende und Kranke bei ihm Heilung suchten.
 
Ausgaben: Gesammelte Werke, 3 Bände (1886-88); Ausgewählte Schriften, herausgegeben von O. Bruder (1947-49); 3 Bände; Gesammelte Werke. Schriften, Verkündigung, Briefe, herausgegeben von G. Schäfer, auf zahlreiche Bände in 3 Reihen berechnet (1968 ff.).
 
 
L. Ragaz: Der Kampf um das Reich Gottes in B., Vater u. Sohn - u. weiter! (21925);
 F. Seebass: J. C. B. (1949);
 G. Sauter: Die Theologie des Reiches Gottes beim älteren u. jüngeren B. (Zürich 1962).

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Blumhardt — Blumhardt, 1) Christ. Gottlieb, geb. 1779 in Stuttgart, gebildet auf dem Seminar in Tübingen, wurde 1803 Secretär der Deutschen Christenthumsgesellschaft in Basel, 1809 Pfarrer in Bürg, 1816 Director der Missionsgesellschaft in Basel u.[912] st.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Blumhardt — Blumhardt, 1) Christian Gottlieb, prot. Geistlicher. geb. 29. April 1779 in Stuttgart, gest. 19. Dez. 1838 in Basel, nahm als Sekretär der Deutschen Christentumsgesellschaft in Basel 1804 teil an der Gründung der Baseler Bibelgesellschaft und… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Blumhardt — Personen namens Blumhardt sind Christoph Blumhardt (1842–1919), deutscher evangelischer Theologe und Politiker, Sohn Johann Christoph Blumhardts Johann Christoph Blumhardt (1805–1880), deutscher evangelischer Theologe Siehe auch: Blumhardt… …   Deutsch Wikipedia

  • Blumhardt-Gedenkstätte — Die Blumhardt Gedenkstätte im Gottliebin Dittus Haus in Möttlingen (heute Bad Liebenzell Möttlingen) ist Johann Christoph Blumhardt gewidmet, dem Möttlinger Pfarrer und späteren Seelsorger in Bad Boll, der durch seine Gebetsheilungen insbesondere …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Christoph Blumhardt — Johann Cristoph Blumhardt Johann Christoph Blumhardt (1805–1880), connu dans les pays francophones sous le nom Jean Christophe, est né à Stuttgart dans le Bade Wurtemberg en Allemagne. Il était le deuxième enfant de Johann Georg Blumhardt,… …   Wikipédia en Français

  • Johann Christoph Blumhardt — (1805–1880) Johann Christoph Blumhardt (* 16. Juli 1805 in Stuttgart; † 25. Februar 1880 in Bad Boll) war ein Pfarrer der württembergischen Erweckungsbewegung und ein evangelischer Theologe …   Deutsch Wikipedia

  • Christoph Friedrich Blumhardt — (* 1. Juni 1842 in Möttlingen bei Calw; † 2. August 1919 in Jebenhausen bei Göppingen) war ein württembergischer evangelischer Theologe, Pfarrer und Kirchenlieddichter, später auch Landtagsabgeordneter für die SPD. Er gilt als der Begründer der… …   Deutsch Wikipedia

  • Christoph Blumhardt — Christoph Friedrich Blumhardt (* 1. Juni 1842 in Möttlingen bei Calw; † 2. August 1919 in Jebenhausen bei Göppingen) war ein württembergischer evangelischer Theologe, Pfarrer und Kirchenlieddichter, später auch Landtagsabgeordneter für die SPD.… …   Deutsch Wikipedia

  • Christoph Friedrich Blumhardt — (Möttlingen, près de Calw, 1842 ― Jebenhausen, près de Göppingen, 1919) était un pasteur et théologien évangélique, et compositeur de chants religieux allemand. Originaire du Wurtemberg, il fut également député au parlement régional (Landtag)… …   Wikipédia en Français

  • Christoph Blumhardt — Christoph Friedrich Blumhardt (Möttlingen, cerca de Calw, 1 de junio de 1842 Jebenhausen, Göppingen 2 de agosto de 1919) fue un teólogo evangélico, pastor y compositor de himnos y posteriormente parlamentario por el Partido Socialdemócrata de… …   Wikipedia Español

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”